Der Truppenübungsplatz Münsingen
Chronologie des Truppenübungsplatzes
1894Planung eines Truppenübungsplatzes für das Württembergische Armeekorps
April 1895
Besichtigung des "Münsinger Hardts" unter anderem durch den Kriegsminister Freiherrn Schott von Schottenstein
3. August 1895
Königliche Verordnung zum Grundstückserwerb beziehungsweise zur Enteignung
Oktober 1895
Erstes Gefechtsschießen des Infanterie-Regiments Kaiser Friedrich
1896 - 1898
Bau des Barackenlagers
1914 - 1918
Kriegsgefangene in Münsingen
1915
Bau der Holzbaracken des Neuen Lagers am Stadtrand von Münsingen
1938
Räumung des Dorfes Gruron und Erweiterung des Truppenübungsplatzes
1943/44
Belegung des Platzes mit der italienischen Division "Monte Rosa"
1944/45
Belegung mit der russischen Division "Wlassow"
1945
Übernahme des Platzes durch die Besatzungsmacht Frankreich
1958
Errichtung der Bundeswehrstandortverwaltung
ab 1968
Ausbaumaßnahmen auf dem Platz
1974
Bau der Standortschießanlage
1989
Fertigstellung der Panzerringstraße
1992
Abzug der französischen Streitkräfte
2004
Auflösung der Herzog-Albrecht-Kaserne und des Truppenübungsplatzes
Ansicht vom Truppenübungsplatz
"Das Barackenlager liegt in der Südwesttrecke des Platzes 3,8 km vom Bahnhof Münsingen entfernt, etwa 800 m hoch. Die Offiziers- und Mannschaftsbaracken, sowie die Küchen und Kantinen sind Backsteinbauten einfachster Form, geräumig und luftig, die Stallbaracken und Bedürfnisanstalten sind Holzbauten ...Das Barackenlager wurde 1896 - 98 um 1536000 RM erbaut und 1901/02 (Aufwand 600000 RM), sowie 1906/07 (593000 RM) vergrößert ....
Auf dem Truppenübungsplatz sind ständig anwesend: 1 Kommadant, 2 Offiziere, 5 Garnisonverwaltungs- und Proviant, - 8 Unterbeamte, 6 (verheiratete) Unteroffiziere, 1 Wachkommando (zwischen 50 und 100 Mann). Alljährlich über dort vom Frühjahr bis in den Spätherbst insgesamt ca. 1320 Offiziere, 37700 Unteroffiziere und Gemeine, 5500 Pferde."
(Beschreibung des Oberamts Münsingen, 1912, S. 498-499)
Gebäude auf dem Truppenübungsplatz
Die Lage des Truppenübungsplatzes
Alltag auf dem "Schießplatz"
Gastwirtschaften um den Truppenübungsplatz
Aussichtstürme
"Beim Schießen der Artillerie ist die Beobachtung der Geschoßeinschläge am Ziel erforderlich. Diesem Zweck dienen die Beobachtungstürme (Turm Lindequist, auf Achenbuch, 2 1/2 km nördlich Magolsheim, je 17 m hoch, gemauert, splittersicher), 4 hölzerne Beobachtungstürme ... "(Beschreibung des Oberamts Münsingen 1912, S. 501)
Das Ende von Gruorn
"... ist das Gebiet der 665 Einwohner zählenden Gemeinde Gruorn im Jahr 1938 in seinem ganzen Umfange dem Truppenübungsplatz Münsingen einverleibt worden.Die Markungsgrundstücke wurden im Auftrag des Reichsfikus-Heer von der Reichsumsiedlungsgesellschaft m.b.H. Berlin aufgekauft u. dem neuen Eigentümer übereignet. Die Bewohner wurden ausgesiedelt und haben sich in den Jahren 1938 bis 1941 in anderen Teilen Württembergs und der angrenzenden Länder niedergelassen. Am 1.4.1939 war nur noch ein kleiner Teil der Einwohner in Gruorn anwesend. Die Tätigkeit des Bürgermeisters und Gemeindepflegers beschränkte sich von da ab vornehmlich auf die Abwicklung der durch die Umsiedlung der Einwohner und die bevorstehende Auflösung der Gemeinde sich ergebenden Geschäfte und die Aufarbeitung der Rückständen. Einer der letzten Verwaltungsakte bildete die Abhaltung der Schlußsitzung mit den berufenen Vertretern der Gemeinde, den Beigeordneten und Gemeinderäten durch den Bürgermeister. Sie fand in Anwesenheit des Herrn Landrats von Münsingen auf dem Rathaus in Gruorn am 8.5.1939 statt ...
Die Auflösung der Gemeinde Gruorn ist durch die Entscheidung der Herrn Reichsstatthalters in Württemberg vom 10.4.1942 mit dem 1. Oktober 1942 verfügt worden Württ. M.A.BI. 1942, S. 52. - Aus dem Gebiet dieser Gemeinde u. aus Gebietsteilen weiterer angrenzender Gemeinden wurde der Heeresgutsbezirk Münsingen gebildet ..."
(Das letzte Kassentagbuch und Hauptbuch der Gemeinde Gruorn, Auszug aus den Vorbemerkungen, KART M 13, Nr. 0101)