Olgahöhle

Gemeinde Lichtenstein

Gesamtlänge: etwa 170 Meter
Höhendifferenz: etwa 11 Meter
 
Die Olgahöhle – benannt nach der württembergischen Königin Olga – zählt zwar nicht zu den bekanntesten Höhlen der Schwäbischen Alb, jedoch ist sie einzigartig unter den Schauhöhlen Deutschlands: Extravagante Gesteinsformen, beeindruckende Moostuffklotze und Kalktuffkalotten – wegen ihrer Form auch als „Blumenkohlsinter“ bekannt –  überziehen im Innern der Höhle die Wände. Eine weitere Besonderheit ist die frühe elektrische Beleuchtung. Bereits 1884 erhielt sie diese und war somit die erste elektrifizierte Höhle Deutschlands und weltweit die zweite Schauhöhle mit elektrischem Licht.

Das Innere der Olgahöhle ist überzogen mit sogenanntem Blumenkohlsinter.
Das Innere der Olgahöhle ist überzogen mit sogenanntem
Blumenkohlsinter.


Am 24. Oktober 1874 wurde die Olgahöhle bei Steinbrucharbeiten von Johann Ziegler entdeckt und anschließend – nach Startschwierigkeiten – als Schauhöhle ausgebaut: An Pfingsten 1875 konnten die ersten Besucher die Höhle bei Kerzenschein bewundern. Nachdem 1884 die elektrische Beleuchtung der Höhle erfolgte, ging die Besucherzahl derart in die Höhe, dass es 1892 notwendig wurde, einen zweiten Eingang zu bauen, um die Besucherströme sowohl sicher in die Höhle als auch aus der Höhle zu geleiten.
Neben der frühen Elektrisierung und den besonderen Steinformen, ist die Olgahöhle besonders auch deswegen interessant, weil sie keine durch Kalklösungen entstandene Karsthöhle ist, sondern eine Primärhöhle, die sich zeitgleich mit dem sie umgebenden Gestein ausgebildet hat. Damit ist die Olgahöhle eine sehr junge geologische Formation, deren Entstehungsgeschichte erst nach der letzten Eiszeit (vor 10.000 Jahren) beginnt: Somit nimmt sie eine klare Sonderstellung unter allen Schauhöhlen der Schwäbischen Alb ein.

Postkarte der Olgahöhle