Münster Unserer Lieben Frau

Gemeinde Zwiefalten

Das Zwiefalter Münster Unserer Lieben Frau – einer der größten Kirchenräume Deutschlands – ist ein barocker Bau, der bis 1803 Klosterkirche der Benediktinerabtei Zwiefalten war, seit 1812 als Pfarr- und Wallfahrtskirche dient und eine der schönsten Kirchen im Rokoko-Stil an der Oberschwäbischen Barockstraße ist. Beim Vorgängerbau des heutigen Münsters handelte es sich um eine dreischiffige, kreuzförmige, romanische Pfeilerbasilika mit Vorhalle, die einen dreiteiligen, gerade abschließenden Chor besaß und an die Klostergebäude nach dem Hirsauer Bauschema angefügt war. Geweiht wurde die Kirche am 13. September 1109. Nachdem das Kloster 1688 im Stil des Barocks neu errichtet worden war, beschloss der damalige Abt Augustin Stegmüller, das romanische Münster abzubrechen und es durch einen neuen und größeren Bau zu ersetzen, der den steigenden Pilgerstrom bewältigen sollte. 50 Jahre später begann der Chor- und Turmbau, am 11. Juli 1740 folgte die Grundsteinlegung für das Langhaus. Baumeister waren die Brüder Josef und Martin Schneider, die nach dem Vorarlberger Münsterschema eine einschiffige Wandpfeilerkirche mit Kapellen, einer Empore sowie einem kurzen Querhaus und einer Kuppel über der Vierung errichteten. Den Chor schmücken zwei große Türme mit Zwiebelhelm. Als sich jedoch die Brüder Schneider weigerten, die Kirche einzuwölben, übergab man den Bau nach einem Gutachten dem Münchener Architekten Johann Michael Fischer, dessen neuer Plan für die Abteikirche einen der bedeutendsten Bauten des ausgehenden Barocks schuf. Geschlossen wurde das Gewölbe 1747, die Fertigstellung erfolgte 1765, so dass die Weihe der Kirche am 1. September stattfand. 1785 war der Kirchenbau endgültig vollendet, seitdem fanden auch keine größeren Veränderungen mehr statt.

In dem geräumigen und akustisch erstklassigen Innenraum des Münsters finden alljährlich Konzerte mit geistlicher Musik statt.