Sieben Keltern in Metzingen
Stadt Metzingen, Stadtteil MetzingenDer Kelternplatz in Metzingen ist eine besonders sehenswerte historische Anlage, die heute das Stadtzentrum bildet. Als Kelter wird sowohl eine Presse zur Saftgewinnung als auch der Raum oder das Gebäude, in dem die Presse steht, bezeichnet.
Erwähnung finden die Metzinger Keltern bereits 1281, damals lagen diese noch am Ortsrand der Weinbaugemeinde. Mehrfach abgebrannt und wiederaufgebaut, zeugen die Keltern vom Metzinger Weinbau. Dem Ortskern am nächsten steht die 1657 erbaute Innere oder Große Stadtkelter mit Satteldach und großem tonnengewölbtem Keller. Darauf folgte das ehemalige Zehnthäuschen des Klosters Zwiefalten, das dem Verwalter als Unterkunft diente. 1655 wurde die danebenliegende Herrschaftskelter mit Walmdach und Firstkule gebaut. Heute ist dort das Weinbaumuseum untergebracht, in dem der originale Kelterbaum, mit Inschrift und Abtswappen von 1655 zu sehen ist. Den Abschluss dieser Reihe bildet die Äußere Stadtkelter, erbaut 1525, die als „Festkelter“ für Feste und Ausstellungen genutzt wird. 1688 erbaut dient der ehemalige Weinkeller der Inneren Heiligenkelter heute als Ortslager. 1700 folgte die Ochsenkelter, bei der das große Walmdach im Innern von nur zwei Stützen getragen wird. Die Kalebskelter oder Neue Heiligenkelter von 1690 beherbergt seit 1988 die Stadtbücherei Metzingen. Die als offene Markthalle genutzte Äußere Heiligenkelter mit Walmdach und Firstkule wurde 1520 errichtet und 1705 teilweise erneuert. Wie die Äußere Stadtkelter ist sie als vierschiffige Halle errichtet worden.
In Metzingen wurden die Trauben der nahen Weinberge gekeltert, die an einem klimatisch günstig gelegenen Ausläufer der Schwäbischen Alb angelegt sind. Die Weinberge und die Keltern waren in kirchlichem und klösterlichem Besitz; bereits im 13. Jahrhundert werden in Metzingen Keltern der Klöster Zwiefalten, Schussenried und Offenhausen erwähnt. Seit dem 19. Jahrhundert sind sämtliche Keltern im Besitz der Stadt.