Sankt Georgskirche Gächingen
Gemeinde Sankt Johann, Ortsteil Gächingen
Die Evangelische Sankt Georgskirche in Gächingen ist eine Wehrkirche im Kirchenbezirk Bad Urach. Gächingen war in der Zeit der Christianisierung der Schwäbischen Alb die Urpfarrei für die umliegenden Dörfer: Mit der Georgskirche wurde die erste Kirche des Pfarrbezirks errichtet und der hiesige Pfarrer war somit für die Dörfer von Sirchingen bis Kohlstetten und von Steingebronn bis Bleichstetten zuständig.
Ein Blick in das Innere der Sankt Georgskirche,
Foto: Rainer Hipp
Bei Baumaßnahmen wurden die Fundamente einer karolingischen Holzkapelle aus dem 8. bis 9. Jahrhundert im Kirchenboden freigelegt. Auch bis heute noch sichtbare Elemente der Kirche, wie Teile der romanischen Nordwand oder Reste von Fresken hinter der Orgel, reichen teilweise ins 11. Jahrhundert zurück. Die Umfassungsmauer, die bis heute die Kirche und große Teile des zugehörigen Friedhofs umschließen, sowie die Fenster der Nordwand, die noch als Schießscharten erkennbar sind, gehen auf die Errichtung als Wehrkirche zurück. Zweck einer Wehrkirche war es, letzter Zufluchtsort zu sein, wenn Gefahr von außen drohte. Ihr jetziges Erscheinungsbild bekam die Kirche durch einen Anbau in den Anfängen des Dreißigjährigen Kriegs. Das genau Datum für das Basisjahr findet sich auf einem Torbogen über dem Haupteingang: Es wird das Jahr 1619 angegeben. 1954 wurde an der Georgskirche von Helmuth Rilling die heute in Stuttgart beheimatete und weltweit bekannte Gächinger Kantorei gegründet.