Wimsener Höhle

Stadt Hayingen

Gesamtlänge: 1.260 Meter

Die Wimsener Höhle – eigentlich zu Ehren des Herzogs Friedrichs II. (des späteren Königs Friedrich I.), der die Höhle 1803 besuchte, Friedrichshöhle – ist die einzige mit dem Boot befahrbare Wasserhöhle in Deutschland. Sie befindet sich im Gemeindegebiet von Hayingen und liegt etwa drei Kilometer nördlich von Zwiefalten. Von den 1.260 Metern Länge der Höhle sind allerdings nur circa 70 Meter für den Besucher zugänglich, der auf einem Kahn in die Höhle gefahren wird, da sich ein paar Meter hinter dem Höhleneingang die Höhlendecke bis zur Wasserfläche hinabsenkt. Der Rest der Ganghöhle kann nur mit Tauchausrüstung erkundet werden.
Die erste schriftliche Erwähnung der Wimsener Höhle findet sich im Jahr 1447: Wimsen sowie das Schloss Ehrenfels waren von 1089 bis 1802 Besitzungen des Klosters Zwiefalten. Während im Schloss Ehrenfels die Äbte im Sommer residierten, war Wimsen die zugehörige Bannmeile und diente gleichzeitig als Kornkammer. Um ausreichend Wasser für die Mühle zu haben, stauten wahrscheinlich die Mönche und gläubige Gefolgsleute den schmalen Bach vom Höhlengang bis zum Wehr künstlich auf. Nach der Säkularisation 1802 ging der Besitz auf Kurfürst Friedrich I. über, der die Höhle ein Jahr später besuchte. 1803 bedankte sich Philipp Christian von Normann-Ehrenfels beim Kurfürsten für die Ernennung zum Minister und die Verleihung Schloss Ehrenfels mit samt Wimsen und auch der Wimsener Höhle, indem er über dem Höhleneingang eine lateinische Inschrift in Versen anbringen ließ:
„Grata tuum praesens numen mea nympha salutat.
Laetior unda tibi nunc Friderice fluit.
MDCCCIII. IX Aug F. F. Normann.
 
„Dankbar begrüßt den hohen Besuch die hier waltende Nymphe.
Fröhlicher fließt dir nun, Friedrich, die rauschende Ach.
9. August 1803 Friedrich Freiherr von Normann.“
 
Archäologische Funde – Tonscherben als auch Menschenknochen aus der späten Bronzezeit –  sowie Tropfsteine und Sinterformen belegen, dass der Wasserstand vor tausenden Jahren etwa 1,8 bis 2,3 Meter tiefer und die Höhle trocken begehbar war.

Postkarte der Wimsener Höhle