Bernheimersche Realschule

Stadt Münsingen, Ortsteil Buttenhausen

Das denkmalgeschützte Gebäude diente im Laufe seiner Geschichte sehr unterschiedlichen Zwecken: Heute ist in der ehemaligen Schule das Museum für jüdische Geschichte und das jüdisch-christliche Zusammenleben in Buttenhausen untergebracht.
Begründer der Bernheimerschen Realschule war der Münchner Kaufmann und Kunsthändler Lehmann Bernheimer (1841–1918), der zum Andenken an seine Eltern Meier Bernheimer und Sarah Bernheimer, Anfang des 20. Jahrhunderts in seiner Heimat Buttenhausen eine Realschule für Christen und Juden stiftete. Das Gebäude wurde 1903 in der Zwiefalter Straße 30 erbaut und am 11. April 1904 eingeweiht. Nach nur knapp zwei Jahrzehnten wurde jedoch der Schulbetrieb eingestellt, da die Stiftungsmittel durch die Hyperinflation aufgebraucht waren.
Anschließend wurde das Schulgebäude als Kindergarten genutzt, bevor es schließlich 1992 als denkmalgeschütztes Objekt grundlegend saniert und der Öffentlichkeit als Dorfgemeinschaftshaus übergeben wurde. Ab 1994 befand sich in zwei Räumen der ehemaligen Lehrerwohnung im Obergeschoss eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Juden in Buttenhausen, die 2012 völlig neu konzipiert und erheblich erweitert wurde. Die feierliche Übergabe an die Öffentlichkeit, im Beisein von Konrad O. Bernheimer, dem Urenkel des Stifters sowie zahlreicher Nachfahren ehemaliger jüdischer Mitbürger, erfolgte im Juli 2013.