Michaelskirche

Gemeinde Grafenberg, Ortsteil Grafenberg

Die Michaelskirche wurde bereits 1246 in einer päpstlichen Urkunde erwähnt. Das Patrozinium deutet aber auf eine ältere Entstehung hin. Somit ist das Gotteshaus wohl das älteste Gebäude Grafenbergs. Die befestigte Wehrkirche diente in unruhigen Zeiten der Bevölkerung als Zufluchtsort. Davon zeugen heute noch die Schießscharten im Turm und eine feste Mauer, die jedoch nahezu abgetragen ist. Im Verlauf der folgenden Jahrzehnte wurde das Gotteshaus mehrfach umgebaut und vergrößert, grundlegend 1726, zum letzten Mal 1953 mit dem Choranbau im Inneren der Kirche. Die Glocke im Kirchturm stammt aus dem 13. Jahrhundert und ist eine der ältesten des Kirchenbezirks.
Das neben der Kirche stehende staatliche Pfarrhaus wurde in eindrucksvoller Lage um 1580 erbaut. Der prächtige Bau, dessen Grundriss fast so groß ist wie der der Kirche, unterstreicht die Bedeutsamkeit des Klerus im Gemeindewesen und zeugt vom Wohlstand der Bewohner. Die Großmutter des Dichters Eduard Mörike war hier Pfarrfrau. Durch etliche Besuche als Jugendlicher, konnte er später die schöne Lage und den Blick vom Grafenberg anschaulich beschreiben.