Hüle in Zainingen

Gemeinde Römerstein, Ortsteil Zainingen

Entstehungsgeschichte

Zainingen ist mit 801 m Höhenlage neben Donnstetten das höchstgelegene Albdorf im Landkreis Reutlingen. Vor etwa 20 Millionen Jahren entstanden durch Spannungen in der Erdkruste tiefreichende, an manchen Gegenden bis zum Magmaherd, Spalten in den Gesteinsschichten der Schwäbischen Alb. Die im Magma erhaltenen Gase schossen in den Spalten empor und rissen Magmatropfen, welche schnell zu Tuff erstarrten, und Nebengesteinsbrocken mit. Als anschließend die vulkanische Tätigkeit wieder nachließ, blieb der Tuff in den Förderkanälen des Magmas stecken. Von den Seiten her rutschte Nebensteingeröll in den Schlot und verschloss diesen. Im Krater über dem Schlot sammelte sich schließlich auf den wenig wasserdurchlässigen Tuffen das Niederschlagwasser. Dadurch entstand ein See, die Hüle. Aufgrund der wasserarmen Weißjuralandschaft der Schwäbischen Alb, waren solche Kraterseen ein begehrter Mittelpunkt von Ansiedlungen. Nachdem jedoch vor rund 200 Jahren die Albwasserversorgung die Lebensqualität der Bewohner innerhalb kürzester Zeit verbesserte, schütteten viele Gemeinden ihr erdgeschichtliches Kleinod und Lebensmittelpunkt einfach zu. Die Hüle in Zainingen, eine der letzten echten Hülen auf der Schwäbischen Alb, zählt daher zu den Schönsten und zeigt beispielhaft wie die Wasserversorgung früher funktionierte.