Ernst Philipp Friedrich Louis Laiblin

geboren am 4. Juni 1861 in Pfullingen
gestorben am 10. Februar 1910 in Tübingen


Der Mäzen Louis Laiblin gehört zu den wichtigsten Pfullinger Persönlichkeiten: Noch heute erinnern die Pfullinger Hallen, der Schönbergturm, das Schützenhaus, der Erlenhof sowie die Villa Laiblin an ihn. 
Louis Laiblin stammt aus der schwäbischen Unternehmerdynastie Laiblin, die in Pfullingen die Papierindustrie prägte. Nach dem Besuch des königlichen Real-Gymnasiums in Stuttgart und einer kaufmännischen Ausbildung unternahm Laiblin einige Bildungsreisen.
Nach dem Tod seines Vaters 1892 wurde ihm dessen Anteil aus der Papierfabrik Gebrüder Laiblin ausbezahlt. Laiblin lebte jetzt von seinem beachtlichen Vermögen in Höhe von 4,5 Millionen Mark und widmete sich nach seinem Firmenaustritt seinen vielfältigen Interessen. So trat er als Förderer von Künstlern, Kirchen, von kulturellen und gemeinnützigen Vereinigungen sowie als Wohltäter seiner Heimatstadt Pfullingen in Erscheinung. Insgesamt sind von Laiblin rund 300 Stiftungen bekannt, unter anderem auch Bücherstiftungen vor allem aus der Zeit des Ersten Weltkriegs zugunsten der Universitätsbibliothek Tübingen. Als die wichtigste und bekannteste Stiftung können die Pfullinger Hallen, die von 1904 bis 1907 von dem Architekten Theodor Fischer erbaut wurden, angesehen werden. 1907 erfolgte die Stiftung dieser Hallen als „Ton- und Turnhalle“ an die Stadt Pfullingen.
Aufgrund seiner Verdienste für seine Heimatstadt wurde Louis Laiblin 1907 zum Ehrenbürger der Stadt Pfullingen ernannt. 1917 folgte die Ernennung zum geheimen Hofrat, 1918 zum Träger des Komturkreuzes des Herzoglichen Sächsischen Ernestinischen Hausordens und 1924 zum Ehrensenator der Universität Tübingen.