Heike Speidel

Heike Speidel, Foto: privat
Heike Speidel

Biographie

1957
geboren in Reutlingen

1976
Abitur in Reutlingen

Oktober 1976 - Oktober 1981
Studium der Innenarchitektur an der Fachhochschule Rosenheim
Abschluss als Diplom-Ingenieur (FH)

seit 1989
selbstständige freiberufliche Tätigkeit als Innenarchitektin
Design und Entwicklung von Möbeln

1997/ 1998
berufsbegleitende Zusatzausbildung zum Event-Manager
Konzeption und Organisation von Kulturevents mit dem Schwerpunkt Tanz, zum Beispiel "Reutlingen tanzt!"

seit 2004
Autodidaktisches Erlernen des Papierschöpfens
Entwicklung eigener Techniken unter dem Motto, ein altes Handwerk mit modernen Elementen zu kombinieren
Herstellung von Gebrauchspapieren wie zum Beispiel Briefkarten für unterschiedliche Zwecke, Einbände für Bücher, Notizbücher, Dokumentenmappen, Schalen, Schachteln, Christbaumschmuck

Heike Speidel, Christbaumschmuck
Christbaumschmuck

Künstlerisches Konzept

Heike Speidels Anliegen beim Papierschöpfen ist es, dieses alte Handwerk mit modernen Elementen zu verknüpfen und es somit in unserer Zeit lebendig zu halten und das Medium Papier in seiner ganzen Wertigkeit ins Bewusstsein zu rücken.
Im Gegensatz zu anderen Papierschöpfern arbeitet Heike Speidel hauptsächlich mit dem Sieb ohne Schöpfrahmen, was den gewollt wolkig und fransig auslaufenden Blattrand erzeugt.

Entgegen herkömmlicher Elemente, die man normalerweise in handgeschöpften Papieren sieht, meist Gräser oder Teile von Pflanzen, finden sich bei Heike Speidels Papieren überraschend andere Kombinationen, die den heutigen Zeitgeist besser spiegeln. Bei dem verwendeten Grundmaterial handelt es sich um reines Pflanzenmaterial, wobei hauptsächlich Linters (Baumwollsamen) für weiche Oberflächen und Akaba für dünne und sehr reißfeste Papiere verwendet werden. Heike Speidel verzichtet ganz auf Zusatzstoffe, da dann die Oberflächen vollkommen natürlich mit einer wunderbar zarten Haptik erhalten bleiben.
Im nassen Zustand werden die Zusatzelemente wie Bänder, Schnüre, Perlen, Goldstaub oder Glitzer, Briefmarken, Pflanzenteile oder Steine und vieles mehr in einer geplanten Ordnung eingeschöpft, was die besondere handwerkliche Herausforderung darstellt.
Prägungen diverser Art ergänzen das vielfältige Spektrum.

Heike Speidel, Herbst
Herbst

Nachdem das Blatt getrocknet ist, kommt die Zusammenstellung mit weiteren Komponenten, was den zweiten Teil der kreativen Arbeit darstellt.
Heike Speidel bevorzugt es, das geschöpfte Papier für sich wirken zu lassen und dazu passende farbigen Blätter zu kombinieren, die auch ein Teil der modernen Komponente sind, und diese zum Beschreiben zu nutzen.
Die Wirkung des geschöpften Papieres wird durch die passend ausgesuchten farbigen Blätter unterstrichen. Deren Größe und die Proportion zum geschöpften Papier, sowie durch deren Kombination und Faltung lassen das Endprodukt entstehen.

Heike Speidel, Frühlingsgruß
Frühlingsgruß

Diese Zusammenstellung kann am Ende auch vom Benutzer selbst kreativ verändert werden, so dass hier zu einem weiteren kreativen Prozess angeregt wird.
Neben Briefkarten, Schreibmappen‐ und Notizbucheinbänden, entstehen auch Gebrauchsobjekte wie Schalen, durch das Papier wiederbelebte alte Schachteln und Kistchen, Geschenkeinwickler und dreidimensionale Objekte und bei jedem Schöpfen gibt es neue Ideen.