Gude Schaal

Zu den Werken in der Kunstsammlung digital Gude Schaal im Atelier
Gude Schaal im Atelier, Foto: Galerie Maas

Biographie

1915
geboren in Altona

1935
Abitur in Stuttgart (humanistisches Mädchengymnasium)

1936 - 1939
Kunststudium in Hamburg (Professoren Paul Hems und Rudolf Neugebauer), München (Professor Adolf Schinnerer) und Leipzig als Meisterschülerin bei Professor Walter Tiemann

1940 - 1942
freischaffend als Buchillustratorin

1942
Heirat nach Reutlingen, zwei Kinder

1954 - 1992
häufige Reisen an die Nordsee

1956
Neubeginn der Malerei; Aquarell und Gouachen

1960
Beginn der Ölmalerei
Beginn von Linolschnitt und Monotypien
erste Einzelausstellung durch die Hans-Thoma-Gesellschaft in Reutlingen

ab 1970
Einzelausstellungen und Beteiligungen in Reutlingen, Stuttgart, Tübingen, Eningen, Pfullingen, Ulm, Freiburg, Graz, Roanne u.a.

2009
Einzelausstellung Neue Bilder in Reutlingen

2011
Ausstellung "Ü 80" in Saulgaul und Einzelausstellung in Reutlingen

26. Dezember 2011
Todestag 


Karneval, 1970
Karneval, 1970, Nachlass Gude Schaal

Künstlerisches Schaffen

Gude Schaal lebte fast 70 Jahre in Reutlingen. Mit ihrer Malerei knüpfte die gebürtige Hamburgerin in den 1970er Jahren an die Tradition der deutschen Expressionisten an, wobei sie insbesondere Emil Noldes Umgang mit Farbe als primäres Ausdrucksmittel inspirierte. Menschen und Landschaft wurden Schaals "Anlässe für Farben", die sie jedoch nur aus der Erinnerung in Bilder übersetzte. Ihre Werke sind somit zwar gegenständlich, aber nicht nach dem Gegenstand gearbeitet, worin sich eine ganz eigene und parallele Realität offenbart. Zumeist menschenleere Orte vermitteln ein Gefühl grundsätzlicher Melancholie, die gleichwohl eine gewisse Fremdheit ausdrückt. Sogar ihre Portraits scheinen häufig maskenhaft. Aus Schaals Hang zum Wesentlichen entwickelte sich eine damals wie heute markante und gänzlich eigenständige Bildsprache.
Ein Leben lang sehnte sich Gude Schaal nach ihrer nordischen Heimat. Gleichzeitig war sie in der Reutlinger Künstlergemeinschaft tief verwurzelt. Als Mitglied in der GEDOK, im Malerkollegium Reutlingen und in der Hans-Thoma-Gesellschaft (heute Kunstverein Reutlingen) formte, gestaltete und förderte sie das kulturelle Erleben in Reutlingen über Jahrzehnte. Mit der Galerie Reinhold Maas hat nun auch Schaals vollständiger Nachlass einen Ort in Reutlingen gefunden. Darüber hinaus sind Werke in Privatbesitz sowie in städtischen und staatlichen Sammlungen vertreten.


Ein Brief, 1989
Ein Brief, 1989, Nachlass Gude Schaal