Online-​Seminar und digitale Archivsprechstunde zu Inventuren und Teilungen

Kostenfreies Angebot für Familienforschende und Geschichtsinteressierte

Metzingen, frühes 16. Jahrhundert. Der ortsansässige Winzer stirbt und hinterlässt seiner Ehefrau und seinen zwei Kindern Liegenschaften und bares Vermögen. Innerhalb der Familie kommt es zu Erbschaftsstreitigkeiten: Neben der Ehefrau und den Kindern erheben auch die Brüder des Winzers Anspruch auf das Erbe.
Damit diese Streitigkeiten künftig in Württemberg vermieden werden, wird ab Mitte des 16. Jahrhunderts die Erstellung der Vermögensbeschreibungen Inventuren und Teilungen für alle Einwohner gesetzlich vorgeschrieben: Während die Inventur Erbschaftsstreitigkeiten bei der Heirat vermeiden soll, regelt die Teilung die Erbschaft beim Tod des Einwohners.

In der digitalen Archivsprechstunde am Dienstag, 27. September, geht es um diese besondere Quellenart. Für Fragen zu dem Thema hat sich Kreisarchivar Dr. Marco Birn den Experten Rolf Bidlingmaier vom Stadtarchiv Metzingen eingeladen. Er wird den Teilnehmenden den Quellenwert der Inventuren und Teilungen erläutern sowie Hinweise zur Benutzung dieser ansprechen.

Wer sich für die Geschichte seiner Vorfahren interessiert, weiß oftmals nicht wie er an die dafür notwendigen Informationen bei Behörden und Archiven gelangt. Diese Menschen möchte Kreisarchivar Dr. Marco Birn bei der digitalen Archivsprechstunde erreichen und sie unter anderem zu Recherchen im Stadt, Gemeinde- oder Kreisarchiv ermutigen.

Generell gibt es bei den Archiven immer mehr Fotos, Karten, Pläne, Dokumente und Archivgut online. Im Seminar wird gezielt darauf eingegangen wie diese Datenbanken für die Familienforschung genutzt werden können. Auch im Kreisarchiv Reutlingen sind etwa die Protokolle der früheren Oberämter und späteren Landkreise Reutlingen, Urach und Münsingen in einem Online-Lesesaal für die Bürgerinnen und Bürger digital abrufbar.

Die offene Fragerunde im Anschluss soll den Teilnehmenden bei Fragen zu Inventuren und Teilungen oder auch allen anderen Themen der Familienforschung Unterstützung bieten: Beispielsweise wie viel Hektar Liegenschaften hatten meine Vorfahren? Mein Urgroßvater ist ausgewandert, wie erfahre ich etwas über seinen damaligen Aufenthaltsort? Bei der Entrümpelung meines Dachbodens habe ich einen alten Gegenstand meiner Vorfahren auf dem Dachboden gefunden, was verrät er mir über ihr Leben und ihren Alltag? Wie unterstützt das Kreisarchiv die Recherchen von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für Familien- und Heimatforschung interessieren?

Antworten auf die Fragen der Teilnehmenden gibt Dr. Marco Birn am Dienstag, 27. September von 19:30 bis 20:30 Uhr im Rahmen seiner öffentlichen Archivsprechstunde.

Rückblick auf bisherige Themen