David Friedrich Weinland

geboren am 30. August 1829 in Grabenstetten
gestorben am 19. September 1915 auf dem Hofgut Hohenwittlingen bei Urach


David Friedrich Weinland war ein deutscher Zoologe, Jugendschriftsteller und erlangte durch seine 1875 geschriebene Erzählung „Rulaman. Naturgeschichtliche Erzählung aus der Zeit des Höhlenmenschen und des Höhlenbären“ weltweit Bekanntheit und Anerkennung.
Weinland zeigte bereits in jungen Jahren großes Interesse für die erdgeschichtliche Vergangenheit seiner Heimatregion – die Schwäbische Alb. Nach dem Besuch der Volksschule, der Lateinschule in Nürtingen und des Evangelisch-Theologischen Seminars in Maulbronn (1843-1847) studierte er anschließend als Stipendiat des Tübinger Stifts Theologie. Bereits während seines Theologiestudiums hörte er naturwissenschaftliche Vorlesungen und verlegte seinen Schwerpunkt nach seinem Examen ganz auf die Naturwissenschaften. Dieses Studium schloss er 1852 mit seiner Dissertation über die Urzeugung ab. Seine erste naturwissenschaftliche Tätigkeit trat er als Assistent am Zoologischen Museum der Universität Berlin an. 1855 kam er nach Cambridge an der amerikanischen Ostküste. Während seiner Zeit in Amerika unternahm er viele wissenschaftliche Reisen nach Kanada, Mexiko und in die Karibik. Dort betrieb Weinland völkerkundliche Studien und untersuchte das Wachstum der Korallen. 1859 kehrte Weinland nach Deutschland zurück und wurde Direktor des Zoologischen Gartens in Frankfurt am Main. In dieser Zeit war er Herausgeber der populärwissenschaftlichen Zeitschrift „Der zoologische Garten.“ Bereits vier Jahre später musste er jedoch die Leitung aus gesundheitlichen Gründen abgeben und zog sich daraufhin sowohl aus dem wissenschaftlichen als auch aus dem öffentlichen Leben zurück. Er übernahm das väterliche Gut Hohenwittlingen bei Bad Urach und lebte dort als Privatgelehrter. Weinland war Mitglied in verschiedenen nationalen und internationalen naturwissenschaftlichen Gesellschaften.
Um seinen Söhnen seine Kenntnisse über das Leben ihrer Vorfahren auf der Schwäbischen Alb weiterzugeben, schrieb er 1875 die Erzählung „Rulaman. Naturgeschichtliche Erzählung aus der Zeit des Höhlenmenschen und des Höhlenbären“, welche drei Jahre später erstmals im Leipziger Verlag Spamer als Buch erschien. „Rulaman“ beschreibt neben dem steinzeitlichen Leben auch die damaligen Gefahren durch Fauna und Flora. In seiner Erzählung nimmt Weinland immer wieder Bezug auf seine südwestdeutsche Heimat, vor allem auf die Schillerhöhle und deren Umgebung.